Beübt wurde ein Szenario, in dem ein Waldarbeiter während der Arbeit eine starke allergische Reaktion verursacht durch Wespenstiche erlitt. Seine Kollegen reagierten vorbildlich, setzten gegen 13:30 Uhr sofort den Notruf ab und gaben den ihnen am nächsten gelegenen Forstrettungspunkt an. Während eine Kraft bei dem Erkrankten Kollegen blieb, suchte eine weitere Kraft den Rettungspunkt auf und empfing dort die zehn Einsatzkräfte der Bergwacht und des Rettungsdienstes. Aufgrund des unwegsamen Geländes, in dem sich der Erkrankte befand, war der Einsatz der Bergwacht Kelheim unerlässlich.
„Die Bergwacht ist nicht nur für Einsätze in den Bergen oder am Fels zuständig. Auch in unwegsamem Gelände können wir echte Vorteile für unsere Patienten bieten. Unsere Fahrzeuge sind alle geländegängig, sodass nahezu alle entlegenen Orte erreicht werden können. Einige unserer Einsatzkräfte sind außerdem dazu ausgebildet, Luftrettung zu betreiben und verletzte oder erkrankte Personen über eine Winde aus der Luft zu retten. So kann die Bergwacht auf vielfältige Art und Weise die Patientenversorgung verbessern.“, so Christiane Schnell, Leitung der Bergwacht Kelheim.
Innerhalb von einer Stunde nach Absetzen des Notrufes war der gesamte Einsatz abgearbeitet. Nach 20 Minuten war die Einsatzstelle im Dürnbucher Forst gefunden und ein Spezialfahrzeug konnte sich auf den Weg zum Patienten machen, sodass nur kurz später professionelle Hilfe am Einsatzort war. Obwohl sich die Kommunikation im Waldgebiet als erschwert darstellte, da nicht nur der Handyempfang, sondern auch der Funkempfang instabil war, konnten durch die Umsichtigkeit der Waldarbeiter problemlos auch nachfolgende Einsatzmittel die Einsatzstelle finden. Sie haben Markierungen auf dem Boden hinterlassen, denen man gut folgen konnte.
„Auch für die Kollegen des Rettungsdienstes war die Übung überaus gehaltvoll. Zwar sind die Kolleginnen und Kollegen gewöhnt, in den verschiedensten Geländen und Umgebungen zu arbeiten, Einsätze im Forst bergen aber dennoch einige Herausforderungen, wie etwa die erschwerte Kommunikation oder die Rettung aus dem unwegsamen und unübersichtlichen Gelände.“, fasst die Leitung Rettungsdienst, Josefine Gebendorfer, die Übung zusammen.
Alles in Allem ist die Übung als gelungen einzuschätzen. Auf beiden Seiten konnte hervorgehoben werden, welche Aspekte für den Ernstfall unbedingt beibehalten werden sollen. Weiterhin konnte Verständnis für die Arbeit aller beteiligten Parteien geschaffen werden.
Fotos: Lukas Kerschl (BRK)