Der Kreisvorstand sowie die Kreisgeschäftsführung des BRK-Kreisverbandes Kelheim nehmen den schriftlich erklärten Rücktritt von vier Kreisvorstandsmitgliedern zur Kenntnis. Zurückgetreten sind der Vorsitzende und Bürgermeister der Stadt Kelheim, Christian Schweiger, der stellvertretende Vorsitzende Willi Dürr, die 2. stellvertretende Vorsitzende Hannelore Langwieser sowie die Rechtsreferentin Judith Wintersberger.
Auch wenn wir, der Großteil des Kreisvorstandes sowie die Kreisgeschäftsführung, die grundsätzliche Entscheidung der vier Persönlichkeiten bedauern, ist es uns wichtig festzuhalten, dass die Meinungen und Positionen des ehemaligen Kreisvorsitzenden im satzungsgemäß mit insgesamt 18 Mitgliedern besetzten Vorstand keine Mehrheit gefunden haben. Mit der Veröffentlichung seiner Pressemitteilung und seinem Rücktritt am gestrigen Dienstag kommt Herr Schweiger der Behandlung eines Antrags auf Abberufung als Kreisvorsitzenden zuvor, der am gestrigen Morgen und somit noch vor seinem Rücktritt von mehreren Mitgliedern des Vorstands schriftlich beantragt wurde.
Auswirkungen auf Notfallrettung, Pflege, Kinderbetreuung und weitere Dienste
Keine unserer Dienstleistungen ist durch die Rücktritte eingeschränkt oder beeinträchtigt. Die Geschäftsstelle des Kreisverbands ist ebenfalls in gewohnter Weise für alle Anliegen von Mitgliedern, Partnern und Hilfesuchenden erreichbar.
Das Rote Kreuz im Landkreis ist auch weiterhin rund um die Uhr für Menschen in Not im Einsatz und die Notfallrettung ist zu jedem Zeitpunkt sichergestellt. Bereits seit vielen Jahren kann der Kreisverband eine Besetzungsquote von 100% aller seiner Einsatzfahrzeuge vorweisen.
Weiteres Vorgehen und Nachbesetzung der Ämter
Es ist uns wichtig zu betonen, dass mit dem Rücktritt der vier Persönlichkeiten keinesfalls eine Führungslosigkeit oder Handlungsunfähigkeit im Kreisverband entstanden ist. Noch am Dienstag, den 16.07.2024 trafen sich eine Mehrheit der Vorstandsmitglieder sowie die Kreisgeschäftsführung kurzfristig zu einer Besprechung, um das weitere Vorgehen festzulegen.
Die Amtsperiode des Vorstands endet im kommenden Jahr 2025 mit den nächsten turnusgemäßen Wahlen. Im Einklang mit den Regelungen unserer Satzung wird der Vorstand von einer Nachwahl der ausgeschiedenen Ämter absehen. Die bisherigen Aufgaben der ausgeschiedenen Mitglieder werden bis zum Ende der Amtsperiode kommissarisch auf die Mitglieder des Gremiums verteilt. Hierzu wird es zeitnah eine klare und überarbeitete Geschäftsverteilung im Vorstand geben.
Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamt
Wir können keine „erheblichen Spannungen und Unstimmigkeiten“ in der Zusammenarbeit zwischen ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden feststellen. Vielmehr erleben wir immer wieder wiederholte, gleichlautende Behauptungen, die oft anonym adressiert werden.
Weil wir es unseren Fördermitgliedern, Spendern, Mitgliedern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schuldig sind, die eigenen Strukturen immer wieder zu hinterfragen, auf Effizienz und Effektivität zu überprüfen und weiterzuentwickeln, nehmen die deutliche Mehrheit des Vorstands sowie die Geschäftsführung die an uns herangetragenen namentlichen Beschwerden ernst und werden diese zeitnah gemeinsam bearbeiten. Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass die beiden Parteien die bestehenden und kommenden Herausforderungen im Konsens und in Zusammenarbeit meistern möchten.
Beschlüsse zum Seniorenheim Kelheim
Der Vorstand hat in seiner letzten turnusmäßigen Sitzung am 11.07.2024 und unter Ausschluss des ehemaligen Vorsitzenden Schweiger, eine vergleichende Machbarkeitsstudie beauftragt, welche alle möglichen Handlungsoptionen im Zusammenhang mit dem Seniorenheim Kelheim neutral und kritisch prüfen und darstellen soll.
Wir bekennen uns klar und deutlich zur Pflege am Standort Kelheim und werden uns nicht aus diesem Aufgabenfeld zurückziehen. Es ist uns ein großes Anliegen, dass wir eine gute, verlässliche und würdevolle Pflege für die Menschen in Kelheim und der Region anbieten können, die jedoch langfristig auf gesunde und wirtschaftlich stabile Füße gestellt werden muss. Insbesondere aufgrund der enorm gestiegenen Kosten in nahezu allen Lebensbereichen soll unser Angebot auch weiterhin für Menschen aller Einkommensstufen leistbar bleiben. Daher ist es für uns unumgänglich, dass wir alle zur Diskussion stehenden Optionen kritisch auf ihre Wirtschaftlichkeit prüfen und die bestmögliche umsetzbare Lösung finden.