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BRK-Chefin Dr. Elke Frank und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek verständigen sich auf wirkungsvolles Entbürokratisierungs-Projekt

Heute absolvierten BRK-Landesgeschäftsführerin Dr. Elke Frank und Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek ein Praktikum im BRK-Senioren-Park Buxheim. Im Rahmen des Praktikums wurde eine aus BRK-Sicht voraussichtlich wirkungsvolle Maßnahme zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation geboren. 

Holetschek kam mit vielen Pflegefachkräften in Kontakt und konnte sich hautnah ein Bild davon machen, womit die Pflegefachkräfte tagtäglich konfrontiert sind. Beide unterstützten bei den täglichen pflegerischen Tätigkeiten und halfen bei der Essenausgabe mit.

BRK-Landesgeschäftsführerin Dr. Elke Frank: „Es ist von entscheidender Bedeutung, dass politische Entscheidungsträger die Praxis erleben, um Politik zu gestalten. Gerade die Berufe im Gesundheitswesen sind so komplex, dass man über sie nicht vom Bürotisch aus entscheiden kann. Man muss erleben, was Pflege bedeutet. Das geht in keinem Spitzengespräch und auch bei keinem Runden Tisch. Die Pflegefachkräfte leisten eine unglaublich wichtige Arbeit und es ist unsere Aufgabe als Rotes Kreuz und als verantwortungsvoller Arbeitgeber, sicherzustellen, dass sie die Unterstützung und Ressourcen erhalten, die sie benötigen. Dafür ist die Pflege auch auf die Politik angewiesen. Es war mir daher auch als gelernte Krankenpflegerin ein besonderes Anliegen, dem zuständigen Minister zu zeigen, was Pflege bedeutet und vor allem, was Pflege ausmacht.“

Staatsminister Klaus Holetschek betonte: „Pflege ist der Inbegriff von Menschlichkeit. Ich konnte heute im Pflegeheim Buxheim einen hautnahen Eindruck davon gewinnen, was für eine wichtige und zugleich anspruchsvolle und fachlich herausfordernde Arbeit hier in der Pflege geleistet wird. Schon in meiner Zeit als Bürgermeister von Bad Wörishofen und später als Landtagsabgeordneter bin ich unter anderem mit ambulanten Pflegediensten mitgefahren, um Erfahrungen zu sammeln und in die Politik mit einzubringen.“

Aktuell ist es eine Herausforderung, junge Menschen für eine Ausbildung in der Pflege zu begeistern, nicht zuletzt aufgrund des negativen gesellschaftlichen Bildes der Pflege – das sich kaum mit den realen Bedingungen deckt. Dr. Frank fordert deshalb einen rechtlichen Rahmen zur Finanzierung von Maßnahmen, die die Attraktivität des Pflegeberufs steigern. Darüber hinaus müssen die Rahmenbedingungen für die Pflegeausbildung verbessert und die Finanzierung gesichert werden, um mehr Praxisanleiter*innen zu gewinnen und das Pflegestudium finanzierbar zu machen.

Ein weiteres Anliegen von Dr. Elke Frank sind entbürokratisierende Maßnahmen in der Pflege. „Es ist unerlässlich, dass wir die Pflegekräfte von unnötiger Bürokratie entlasten, damit sie sich voll und ganz auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren können: die Pflege von Menschen“, betont Dr. Elke Frank. Sie fordert daher eine Vereinfachung der administrativen Prozesse, damit die Pflegefachkräfte ihre Zeit und Energie auf die Bewohnerinnen und Bewohner konzentrieren können, anstatt auf Papierkram.

Staatsminister Holetschek konnte sich von den bürokratischen Aufwänden einer Pflegefachkraft selbst ein ungeschöntes Bild machen. Dabei äußerte eine anwesende Pflegefachkraft und Wohnbereichsleiterin, dass „rund 75 Prozent der Arbeitszeit dafür drauf geht, Dokumentationspflichten nachzukommen. Diese Zeit fehlt spürbar am Menschen“. Der Staatsminister nahm diesen Punkt auf: „Die Erfahrung während des Praktikums hat mir einmal mehr gezeigt. Es kann nicht sein, dass Pflegekräfte den Großteil ihrer wertvollen Arbeit mit Bürokratie verschwenden. Mein Ziel ist es deshalb, dass wir in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Pflege im Pflegewohnheim in Buxheim ein Modellprojekt initiieren, um die nicht notwendigen Dokumentationspflichten endlich einzudämmen.“

Dazu Dr. Frank: „Unsere Pflegekräfte sind hochqualifiziert und ihre Fähigkeiten sollten optimal genutzt werden, um die Lebensqualität der Menschen, die sie betreuen, zu verbessern. Wir begrüßen diesen Vorstoß und stehen als Modelleinrichtung sehr gerne zur Verfügung!“

Zudem fordert BRK-Landesgeschäftsführerin Dr. Elke Frank eine Reform der Pflegeversicherung, um die finanziellen Belastungen für Pflegebedürftige zu senken und pflegende Angehörige besser zu unterstützen. Die Pflege droht zum Luxusgut zu mutieren. „Das muss verhindert werden“, betonte Dr. Elke Frank. „Pflege muss leistbar bleiben und finanzierbar sein. Man sucht es sich nicht aus, pflegebedürftig zu werden. Es ist daher humanitäre Pflicht von Verbänden und auch des Staates, diesen Lebensabschnitt würdevoll auszugestalten.“

Der BRK-Senioren-Park Buxheim ist eine von vielen Einrichtungen, die das Bayerische Rote Kreuz betreibt und ist eine spezialisierte Einrichtung für Menschen ab 60 Jahren, die aufgrund von Alter, Krankheit oder psychischen Veränderungen tägliche Pflege benötigen. Neben vollstationärer Pflege bietet das Haus auch Kurzzeitpflege-Plätze an und ist spezialisiert auf die Betreuung von Menschen mit Demenz und anderen alterspsychiatrischen Erkrankungen. In einer freundlichen Atmosphäre und komfortablen Ausstattung sorgen examinierte Gesundheits- und Krankenpfleger, staatlich anerkannte Altenpfleger und Pflegehelfer für eine bestmögliche medizinische Betreuung und Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner.

Die heutige Erfahrung von Staatsminister Klaus Holetschek im BRK-Senioren-Park Buxheim bot ihm einen wertvollen Einblick in die Herausforderungen und Belastungen, denen die Pflegefachkräfte täglich ausgesetzt sind. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass politische Entscheidungsträger diese Erfahrungen nutzen, um die notwendigen Veränderungen voranzutreiben und die Unterstützung für die Pflegefachkräfte zu verbessern, ist sich Landesgeschäftsführerin Dr. Elke Frank sicher. „Mich hat der persönliche Einsatz von Staatsminister Holetschek sehr beeindruckt. Ob bei der Essensausgabe oder bei den pflegerischen Tätigkeiten – der Minister packte mit an und tauchte mit großer Leidenschaft in dieses Praktikum ein“, resümierte Landesgeschäftsführerin Dr. Elke Frank.